Jahresrückblick der Feuerwehr Dossenheim 2020

Das Jahr 2020 wird uns wohl allen im Gedächtnis bleiben, denn es war ein sehr "merk"-würdiges Jahr. Die Corona-Pandemie hatte unseren gesamten blauen Planeten fest im Griff. Und so wird das Virus auch den diesjährigen Jahresrückblick der Feuerwehr Dossenheim stark dominieren.

Zu Beginn des Jahres war das damals noch neuartige Virus SARS-CoV-2 zwar in den Nachrichten schon präsent, aber noch nicht in unserem (Feuerwehr-)Leben angekommen und so starteten wir wie gewohnt im Januar mit unseren alljährlichen Ausbildungen. Ebenso konnte die europaweite Ausschreibung für die Beschaffung eines Tanklöschfahrzeug (TLF 3000) auf den Weg gebracht werden.

 

Anfang Februar braute sich etwas zusammen - Sturmtief „Sabine“ fegte übers Land und richtete vielerorts Sachschäden an. Dossenheim blieb glücklicherweise bis auf 3 unwetterbedingte Hilfeleistungseinsätze verschont.

Spätestens im März war den Verantwortlichen der Feuerwehr Dossenheim klar, dass durch das sich global ausbreitende Coronavirus große Herausforderungen auf sie zukommen werden. Und so wurden Einsatzkonzepte erarbeitet, um die Gesundheit der Einsatzkräfte zu schützen und um den Brandschutz im Gemeindegebiet weiterhin sicherstellen zu können. Als Sofortmaßnahme wurde die Anzahl der Einsatzkräfte pro Feuerwehrfahrzeug reduziert, mit dem Ziel, die Ansteckungsgefahr und somit das Risiko von Quarantänen zu senken. Als weitere Schutzmaßnahme wurde beschlossen, dass alle Einsatzkräfte ab sofort mit einem medizinischen Mund-Nasen-Schutz ausrücken, welcher von der Feuerwehr bereitgestellt wurde.

Über das Jahr verteilt wurden die Schutz- und Sicherheitskonzepte innerhalb des Feuerwehrbetriebes stetig weiterentwickelt. So wurde zum Beispiel der Übungs- und Ausbildungsbetrieb massiv eingeschränkt, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Sofern möglich, wurde auf alternative Ausbildungskonzepte wie Online-Ausbildungen umgestellt oder ab Mitte des Jahres auf Präsenzübungen in Kleinstgruppen, bei denen der gebotene Sicherheitsabstand eingehalten werden konnte. Trotz der Pandemiebeschränkungen konnte an 33 Terminen „geübt“ werden, an denen insgesamt 1.136 Übungsstunden geleistet wurden.

Lange hatten die Verantwortlichen gehofft und alles versucht. Doch dann musste eine Entscheidung getroffen werden. Nach über zwei Jahren Planungsarbeit musste das 125-jährige Jubiläum der Feuerwehr Dossenheim abgesagt werden.
Auch wir mussten den Anweisungen zum Verbot von Großveranstaltungen Folge leisten und konnten so unser Jubiläum mit etlichen Veranstaltungen nicht wie geplant stattfinden lassen.
ABER das schöne Sprichwort „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ findet auch bei unserem Jubiläum seine Verwendung.

Auch die Brandschutzerziehung musste pandemiebedingt in diesem Jahr ausfallen. Normalerweise kümmert sich unser Fachbereich Vorbeugender Brandschutz u.a. um die frühzeitige Aufklärung von Kindern hinsichtlich der Feuergefahren sowie um die Ausbildung von betrieblichen Brandschutzhelfern. Wir alle hoffen, dass wir diese präventive Arbeit baldmöglichst wieder fortsetzen können.

Trotz dieser widrigen Umstände, gibt es auch positives zu berichten. So konnte im März nach Ablauf der Angebotsfrist und anschließender Prüfung und Bewertung die Auftragsvergabe für die Neubeschaffung eines Tanklöschfahrzeug (TLF 3000) an die Firma Magirus erteilt werden. Die Anlieferung des Fahrgestells an Magirus erfolgte im November.
Im Juni und Juli wurde sowohl das Fahrgestell des Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF 10) als auch die Beladungsteile an den Aufbauhersteller Lentner geliefert. Im Oktober konnte nach eingehender Prüfung und Revision der Beladeplan zur Fertigung freigegeben werden.

Auch die Digitalisierung kommt mit großen Schritten voran. Mit der Einführung des Digitalfunks bei den Feuerwehren im Rhein-Neckar-Kreis wurde auch unser alter "Funkraum" zusammen mit der Haustechnik modernisiert und digitalisiert. Uns steht jetzt eine Feuerwehr-Einsatz-Zentrale (FEZ) zur Verfügung, die den Anforderungen an eine kritische Infrastruktur genügt und an 2 Arbeitsplätzen auch große Flächenlagen wie z.B. Sturm oder Starkregen bewältigen lässt. In Verbindung mit der erneuerten Stromersatzanlage bildet sie auch bei einem längeren Stromausfall einen sicheren Knotenpunkt in der Kommunikation

Natürlich mussten wir im Jahr 2020 auch zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Insgesamt 134 Einsätze musste die Feuerwehr Dossenheim abarbeiten.

An 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, waren die Angehörigen der Einsatzabteilung in über 2.320 Personalstunden ehrenamtlich im Einsatz. Wie auch schon in den Vorjahren, gab es auch in 2020 wieder eine großflächige Schadenslage, nachdem am 17. Juni ein kurzes aber heftiges Gewitter über Dossenheim zog. Durch Starkregen und durch den damit verbundenen Sturm kam es zu zahlreichen Einsätzen im Gemeindegebiet. Insgesamt galt es 23 Einsatzstellen im Zeitraum von 18.15 bis gegen 22 Uhr abzuarbeiten. Überwiegend mussten überflutete Keller ausgepumpt werden, umgefallene Schilder und Zäune beseitigt, sowie abgeknickte Äste und umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen geräumt werden.

Am 19. Mai 2020 standen wir gemeinsam mit zahlreichen Feuerwehren der gesamten Metropolregion vor der Herausforderung einen Industriebrand in Ladenburg zu bekämpfen. In einem Betrieb, der Kunststoffteile herstellt, war eine komplette Produktionshalle in Brand geraten. Bereits in der Anfangsphase des Einsatzes unterstützten wir unsere Kameraden aus Ladenburg mit 4 Fahrzeugen und 18 Einsatzkräften. Unsere Aufgaben bestanden u.a. darin die Brandbekämpfung mit unseren speziellen Wasserwerfern zu unterstützen, sowie die Löschwasserversorgung vom Neckar zur Einsatzstelle herzustellen. Darüber hinaus übernahmen Führungskräfte aus Dossenheim Aufgaben in der Einsatzleitung sowie in den Abschnittsleitungen. In Summe waren über 400 Einsatzkräfte über viele Stunden im Einsatz.

Letztendlich gliederten sich die 134 Einsätze im Jahr 2020 in 78 Technische Hilfeleistungen, 33 Brandeinsätze, 6 PSNV Einsätze, 2 sonstige Einsätze und 15 Fehlalarme. Durch die Feuerwehr konnten insgesamt 13 Personen gerettet werden, für 6 Personen kam leider jede Hilfe zu spät.

Beim Blick auf die Einsatzzahlen ist deutlich erkennbar, dass insbesondere die "Lockdowns" einen positiven Effekt hatten. Aufgrund des eingeschränkten, öffentlichen Lebens gab es tatsächlich weniger Hilfeersuchen. Die Einsatzzahlen zwischen März und Juni, waren signifikant niedriger als in vergleichbaren Zeiträumen der Vorjahre.

Der momentane Personalstand der Wehr beträgt 69 Kameradeninnen und Kameraden in der Einsatzabteilung, davon 7 Frauen, 15 Kameraden in der Ehrenabteilung und 26 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr.

Pandemiebedingt mussten etliche Aus- und Weiterbildung in diesem Jahr ebenfalls ausfallen. Dennoch fanden insgesamt 3 verschiedene Lehrgänge statt. Grundausbildung, Atemschutzgeräteträger und Gruppenführer.

Die Feuerwehr Dossenheim richtet ihren Dank an die politisch Verantwortlichen der Gemeinde Dossenheim an oberster Stelle Herrn Bürgermeister David Faulhaber und den Gemeinderäten. Ein weiterer Dank gilt insbesondere Fachbereichsleiter Thomas Schiller, der Verwaltung, der Polizei, dem DRK und den Nachbarwehren.

Das Jahr 2020 hat uns allen gezeigt, dass Zusammenhalt und Gesundheit die wichtigsten Güter unserer Gesellschaft sind. In diesem Sinne bleiben Sie gesund.

(RH)

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